Juri Michailowitsch Lotman

Skulptur von Juri Michailowitsch Lotman, 1980

Juri Michailowitsch Lotman (russisch Юрий Михайлович Лотман, wiss. Transliteration Jurij Michajlovič Lotman; * 28. Februar 1922 in Petrograd; † 28. Oktober 1993 in Tartu, Estland) war ein russisch-jüdischer Literaturwissenschaftler und Semiotiker. Lotman, der sich zunächst auf die russische Literatur des 18. Jahrhunderts spezialisierte, war Mitbegründer der Tartu-Moskauer Schule der Semiotik (russisch московско-тартуская семиотическая школа)[1]. Ausgehend vom Russischen Formalismus entwickelte Lotman eine kulturwissenschaftlich orientierte Semiotik. Er prägte den Begriff Semiosphäre. Er fasste Kultur als Hierarchie der Zeichensysteme auf und leistete einen entscheidenden Beitrag zur semiotischen Kulturtheorie. 1977 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der British Academy gewählt.[2]

Lotman war mit der Literaturwissenschaftlerin Sara Minz verheiratet. Der Literaturwissenschaftler Mihhail Lotman (* 1952), der Künstler Grigori Lotman (* 1953) und der Biologe Aleksei Lotman (* 1960) sind seine Söhne.

  1. Gloria Withalm: Kultursemiotik – Semiotik der Kultur. Geschichte, Personen, Modelle & Konzepte. „Zeichen_Lesen. Der semiotische Blick auf Kultur und Alltag“. Vorlesung WS 2019/20 ([1] auf gloria-withalm.uni-ak.ac.at) hier S. 9
  2. Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 2. Juli 2020.

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